DPD startete im Jahr 2022 mit der sog. GeoRouting-Transformation und erklärt, warum:
„Neue Anforderungen auf dem Markt machen es notwendig, unsere Systeme und damit auch unsere IT-Anbindungen zu modernisieren. Daher verliert mit dem Jahreswechsel 2022/2023 die bisherige Routendatenbank ihre Gültigkeit und wird durch GeoRouting abgelöst. Hierdurch ergeben sich Änderungen an der Routing, sowie den Labels und den Sendungsdaten. Versender mit eigen- oder partnerentwickelten IT-Systemen, die nach dem heutigen Standard (DPD Paketschein- und MPSEXPDATA-Spezifikation) angebunden sind, können mit diesen Paketscheinen ab 2023 nicht mehr versenden.“ Erfahren Sie mehr Details auf der Website von DPD.
Die Umstellung auf „GeoRouting“ muss bis spätestens 1. Januar 2023 erfolgen. Die Nutzung Ihrer aktuellen Anbindung ist ab 1. Januar 2023 nicht mehr möglich.
- Diese Anleitung richtet sich an Unternehmen, die Carrier Connect in der AEB Cloud nutzen.
- Wenn Sie Carrier Connect On-Premise oder in der AEB Private Cloud nutzen, werden wir Sie direkt anschreiben.
- Da die DPD-Transportdienstleisteranbindung in ASSIST4 Versand nicht mehr gewartet wird, ist keine Migration möglich.
AEB wird mit dem Carrier Connect-Release „November 2022“ alle Vorbereitungen getroffen haben, damit Sie im Laufe des Dezembers fristgerecht bis Jahresende 2022 Ihr System umstellen können.
Die Konfiguration in Carrier Connect können Sie leicht selbst erledigen:
Bevor Sie mit der Migration starten
Nutzen Sie ggf. Ihr Carrier Connect-Testsystem, um die Anpassungen zunächst zu testen. Ziehen Sie die Änderungen später zu einem geeigneten Zeitpunkt in Ihrem Produktivsystem nach.
Schritt 1: Einen neuen Account „DPD Deutschland GeoRouting-Account“ anlegen
- Für Änderungen an Dienstleister-Einrichtungen benötigen Sie in Carrier Connect die Rolle I_CLIENTADMIN. Für Rückfragen erfassen Sie im AEB Help Center eine Anfrage.
- Wir empfehlen, die Änderungen zu einer Tageszeit vorzunehmen, in der Sie keine Labels drucken oder Abholungen abschließen.
- Melden Sie sich in Carrier Connect an. Navigieren Sie zu den Accounts der Dienstleister-Einrichtung von DPD Deutschland (Stammdaten – Dienstleister-Einrichtungen – Dienstleister–Einrichtung „DPD Deutschland“ öffnen – Mappe Accounts).
- Öffnen Sie Ihren aktuellen Account (erkennbar am grünen Häkchen in Spalte "Aktiv") und notieren Sie sich alle Einträge und Einstellungen, da Sie diese für den neuen GeoRouting-Account übernehmen werden. Schließen Sie den Account wieder. Wenn Sie mehrere aktive Accounts nutzen, wiederholen Sie diesen Schritt, da Sie für jeden aktiven Account jeweils einen neuen GeoRouting-Account anlegen müssen.
- Wenn Sie mehrere aktive Accounts eingerichtet haben, beachten Sie unbedingt auch die jeweiligen Accountbedingungen. Sie öffnen die Bedingungen über das Pfeilsymbol unter Account-Auswahl – Bedingung – Frei definiert.
- Klicken Sie Neu, um Account „DPD Deutschland GeoRouting-Account“ anzulegen. Erfassen Sie dann die Daten aus Ihrem alten Account. Wenn Sie mehrere Accounts haben, wiederholen Sie diesen Schritt.
- Die Kunden ID entspricht der DPD „DELIS-User ID“ (10-stellig). Diese Nummer finden Sie in Ihrem „alten“ Account unter DPD-Daten – DELIS-UserID. Die Business Unit wird durch Carrier Connect vorgefüllt.
- Öffnen Sie den neuen Account „DPD Deutschland GeoRouting-Account“ und wechseln in die Mappe EDI-Einrichtungen. Öffnen Sie dann den Eintrag mit dem EDI-Format „DPD MPSEXPDATA 1.31“. Wählen unter Nummernkreise und Übermittlung – EDI-Verbindung jeweils den Eintrag, den Sie bisher auch in Ihrem alten Account verwendet haben. Wenn Sie mehrere Accounts haben, wiederholen Sie diesen Schritt.
- Öffnen Sie Ihren alten Account und ändern die Accountbedingung auf Nie (Pfeilsymbol unter Account-Auswahl – Bedingung). Wenn Sie mehrere Accounts haben, wiederholen Sie diesen Schritt. Schließen Sie den Account wieder.
- Die EDI-Einrichtung mit dem Kürzel "DPDDE_STD" ist zwingend weiterhin erforderlich, "DPDDE_HAZARDOUSGOODS" nur im Fall von Gefahrgutversand und "DPDDE_CRDATA" im Fall von Retoure (on demand).
Schritt 2: Das neue Label „DPD Deutschland GeoLabel“ aktivieren
- Navigieren Sie in die Mappe Dokumente der Dienstleister-Einrichtung von DPD Deutschland (Stammdaten – Dienstleister-Einrichtungen – Dienstleister–Einrichtung „DPD Deutschland“ öffnen – Mappe Dokumente).
- Fügen Sie über Neu das neue Label „DPD Deutschland GeoLabel 203 dpi“ oder „DPD Deutschland GeoLabel 300 dpi“ hinzu und bei Bedarf zusätzlich das Label „DPD Deutschland GeoLabel Retoure 203 dpi“ oder „DPD Deutschland GeoLabel Retoure 300 dpi“. Löschen das bisherige Label. Alternativ können Sie auch über Vorschlag erstellen zunächst alle verfügbaren Dokumente hinzufügen, um anschließend alle von Ihnen nicht notwendigen Label zu löschen.
- Wenn Sie kundenspezifische Labelvorlagen nutzen, ist eine explizite Zertifizierung durch DPD erforderlich. AEB zertifiziert aktuell nur die in Carrier Connect verfügbaren Standard-Dokumente.
- Speichern und schließen Sie die Dienstleister-Einrichtung.
- Bitte beachten Sie, dass auf den neuen GeoLabels der obere quadratische 2D-Barcode (Aztec) nicht mehr angedruckt wird. Außerdem erhalten die Retourenlabels nun auch eine Routung.
Schritt 3: Neue Pflichtfelder festlegen
DPD erwartet zukünftig für Sendungen in Drittländer folgende Angaben im Versandauftrag:
- DPD „(Rechnungs-)Empfänger VAT“, wenn zollpflichtig
- Empfänger Kontaktperson (Telefon oder E-Mail), wenn zollpflichtig
- USt.-Id.-Nr. Versandstelle oder Versender, wenn zollpflichtig
- Ursprungsland Position, wenn zollpflichtig
- Versandstelle Kontaktdaten (Telefon oder E-Mail), wenn zollpflichtig
- Warenbeschreibung Position, wenn zollpflichtig
- Warenwert Position, wenn zollpflichtig
- Zolltarifnummer Position, wenn zollpflichtig
So konfigurieren Sie diese Angaben in der Dienstleister-Einrichtung als Pflichtfelder:
- Melden Sie sich in Carrier Connect an und öffnen Sie die Dienstleister-Einrichtung von DPD Deutschland (Stammdaten – Dienstleister-Einrichtungen – Dienstleister–Einrichtung „DPD Deutschland“ öffnen).
- In der ersten Mappe Dienstleister-Einrichtung ergänzen Sie über Neu in der Feldgruppe Zusätzliche Angaben im Versandauftrag nach und nach die oben genannten Angaben.
- Speichern und schließen Sie die Dienstleister-Einrichtung.
- Ergänzen Sie in der Dienstleister-Einrichtung – Zusatzfelder über Neu das Pflichtfeld „DPD „(Rechnungs-)Empfänger VAT“.
- Erfassen Sie die Umsatzsteuer-ID im Firmenstamm unter Stammdaten – Firmen – Ust.Id.-Nr.
- Beachten Sie, dass diese Angaben zukünftig auch über Ihre Schnittstelle vom Vorsystem übermittelt werden müssen. Wenden Sie sich intern an Ihren Ansprechpartner.
Schritt 4: Testen vor der Produktivnahme
- Melden Sie sich in Carrier Connect an und öffnen Sie den neuen GeoRouting-Account der Dienstleister-Einrichtung von DPD Deutschland (Stammdaten – Dienstleister-Einrichtungen – Dienstleister–Einrichtung „DPD Deutschland“ öffnen – Mappe Accounts – Account „DPD Deutschland GeoRouting-Account“ öffnen).
- Stoppen Sie den EDI-Upload. Stellen Sie dazu unter Erzeugung der Dienstleisterdaten – EDI-Versand den Eintrag auf Nicht Senden.
- Erfassen Sie – ggf. direkt über die Benutzeroberfläche in Carrier Connect – repräsentative Versandaufträge inklusiver neuer Pflichtfelder für den Drittlandsversand.
- Da DPD das Routing strenger als zuvor errechnet, testen Sie ausgiebig typischen Empfangsländer und auch länderspezifisch besondere Postleitzahlenformate.
- Nehmen Sie Kontakt zu DPD auf und informieren Sie darüber, dass Sie Testsendungen erstellt haben, um die Umstellung zu testen.
- Drucken Sie die Labels Ihrer Testversandaufträge aus.
- Beachten Sie unsere Tipps zum „Fehlerhandling“.
- Schließen Sie die Abholung mit den Test-Versandaufträgen ab (Paketabwicklung – Abholungen).
- Sie benötigen hierfür Rolle I_CAI_MANIFESTPICKUPS.
- Laden Sie sich die EDI als Textdatei herunter. Öffnen Sie dazu die betroffene Abholung in der Abholungsübersicht über Paketabwicklung – Abholungen. Wechseln Sie in die Mappe EDI-Nachrichten, markieren die betreffende EDI und wählen im Menü EDI-Nachricht den Eintrag EDI als Datei herunterladen. Öffnen Sie die Textdatei in einem beliebigen Editor oder speichern die Datei ab.
-
Senden Sie die EDI-Datei an DPD und warten auf Feedback und ggf. die Freigabe seitens DPD.
Update vom 29.12.2022: Erfolgreiche Zertifizierung, keine Freigabe durch DPD mehr nötig
Carrier Connect ist seit heute DPD-zertifiziert. Bitte fahren Sie mit der Migration auf GeoRouting / GeoLabel fort. Es ist keine gesonderte Freigabe erforderlich. Sollte sich die Umstellung bei Ihnen verzögern, informieren Sie bitte Ihr Depot und schreiben eine E-Mail an zertifizierung@dpd.de mit folgenden Informationen:- Firma und Ansprechpartner mit E-Mailadresse
- alle DelisIDs, mit welchen Sie Labels erzeugen
- jährliche Paketmenge
- Depot
- Datum der Umstellung auf neue Technologie.
- Für eine Überganszeit von 1-2 Wochen kann in den jeweiligen Depots ein Relabeling stattfinden. Dadurch entstehende Aufwände werden allerdings zu operativen Verzögerung und ggf. längeren Laufzeiten führen. Ein kurzfristiger Umstieg ist daher zwingend erforderlich.
Fehlerhandling
Grund & Lösung | Fehlermeldungstext |
Falsches Postleitzahlenformat: Prüfen Sie das Postleitzahlenformat des Empfängerlandes anhand der Vorgabe von DPD und korrigieren Sie dieses in Ihren Stammdaten, ggf. auch in Ihrem Vorsystem. |
No routing result could be determined with the specified address data. DPD GeoRouting error message: |
Falsche Postleitzahl: Recherchieren Sie die korrekte Postleitzahl des Empfängers und korrigieren Sie dieses in Ihren Stammdaten, ggf. auch in Ihrem Vorsystem. |
Unable to prepare any labels. The data that was entered is invalid: |
Schritt 5: To-do nach der erfolgreichen Produktivnahme
Wenn sichergestellt ist, dass der Versand fehlerfrei für alle Accounts funktioniert, räumen Sie abschließend veraltete Einträge in der Dienstleister-Einrichtung auf und löschen Sie Ihre bisherigen, nun veralteten DPD-Accounts. Dieser Schritt kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
An wen Sie sich bei Fragen wenden können
Für Rückfragen erfassen Sie im AEB Help Center eine Anfrage mit dem Betreff „Migration GeoRouting & GeoLabel DPD (Deutschland) in Carrier Connect“.
Kommentare
Aktueller Stand zur Zertifizierung
Wir sind in den letzten Zügen des Zertifizierungsprozesses und sind zuversichtlich, die Zertifizierung in den nächsten Tagen erfolgreich abschließen zu können. Die letzten offenen Abnahmepunkte beziehen sich ausschließlich auf Retouren und Gefahrgut. Alle anderen UseCases wurden fehlerfrei abgenommen. Für eine Zertifizierung müssen allerdings alle Punkte erfolgreich abgenommen sein.
Wichtige Tipps
DPD-Zertifizierung erfolgreich bestanden
Carrier Connect ist seit 29.12.2022 DPD-zertifiziert. Bitte fahren Sie mit der Migration auf GeoRouting / GeoLabel fort. Es ist keine gesonderte Freigabe erforderlich. Sollte sich die Umstellung bei Ihnen verzögern, informieren Sie bitte Ihr Depot und schreiben eine E-Mail an zertifizierung@dpd.de mit folgenden Informationen:
Für eine Überganszeit von 1-2 Wochen kann in den jeweiligen Depots ein Relabeling stattfinden. Dadurch entstehende Aufwände werden allerdings zu operativen Verzögerung und ggf. längeren Laufzeiten führen. Ein kurzfristiger Umstieg ist daher zwingend erforderlich.
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