Handel mit Ägypten: Probleme im Zahlungsverkehr
Der Devisenmangel in Folge fehlender Einnahmen aus dem Suezkanal sowie der allgemeinen wirtschaftlichen Krise in Ägypten führte zu massiven Zahlungsverzögerungen im internationalen Geschäftsverkehr. Das ägyptische Pfund ist nun freigegeben. Ein Zwischenbericht.
Vor zwei Jahren, am 21. März 2022, wurde das ägyptische Pfund (EGP) um 16% abgewertet, um der Devisenkrise entgegenzuwirken. Das hat nicht ausgereicht. Bereits 2022 gingen die deutschen Exporte um 10,5% zurück. Kurz vor Ramadan 2024 erfolgte nun eine erneute Abwertung auf einen Wechselkurs von 54 ägyptischen Pfund pro Euro. Damit wurde dem Parallelmarkt der Boden entzogen. Außerdem wurden die Zinsen um 6 % erhöht. Durch Investitionen der Vereinigten Arabischen Emirate und einem neuen Rettungspaket des Internationalen Währungsfonds (IWF) löst sich der Devisenmangel nun langsam auf. Trotzdem kommt es weiterhin zu Verzögerungen.
Die Überweisungsprobleme betrafen viele privaten und staatlichen ägyptischen Unternehmen bei verschiedenen Arten von Banktransfers (alle Zahlungsbedingungen beim Warenimport wie Vorauskasse, Dokumenteninkasso, Akkreditive oder aufgeschobene Zahlungen mit Zahlungsziel), aber auch die Bezahlung von Dienstleistungen ausländischer Firmen in Ägypten oder der Transfer von Gewinnen von ägyptischen Niederlassungen nach Europa.
Die Central Bank of Egypt wird nun das vorhandene Hartgeld streng nach Priorisierung ausgeben.
Ägyptische Firmen, die durch eigene Exporte genügend Devisen einnehmen, waren auch in der Vergangenheit zahlungsfähig. Doch durch die neue Devisensituation wird eine problemfreie Abwicklung von Exporten nach Ägypten hoffentlich wieder für alle möglich.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Kommentare
0 Kommentare