UK und USA: Der Economic Prosperity Deal (EPD)
Die Verhandlungen des Vereinigten Königreichs mit den USA führten zu ersten konkreten Zollmaßnahmen. Im Gegenzug zu britischen Zugeständnissen schufen die USA ein Kontingent für britische Automobile und reduzierten den Zusatzzollsatz für Autoteile, die Zusatzzölle werden auf bestimmte Luftfahrzeuge und -Teile nicht mehr angewendet. Weitere Schnitte sind in Vorbereitung bzw. werden verhandelt.
Der Rahmen des neuen Freihandelsabkommens wurde bereits in den Allgemeinen Bestimmungen für den Economic Prosperity Deal (EPD) definiert. Mitte Juni 2025 kam es zu folgender Vereinbarung:
Exporte aus UK in die USA
Hier wurden mehrere Sektoren in den Blick genommen. Die wichtigsten sind hier aufgelistet:
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Automobilbranche: Für 100.000 Kraftfahrzeuge der Position 8703 mit Ursprung im Vereinigten Königreich wird ein jährliches Kontingent gewährt, innerhalb dessen lediglich 10 % Zoll anfällt. Das Kontingent gilt seit 23. Juni 2025. Ohne Kontingentierung werden ebenfalls 10 % Zoll erhoben auf britische KFZ-Teile für britische Kraftfahrzeuge.
>> Zur Liste der betroffenen Waren inklusive Zolltarifnummern
Stahl und Aluminium: Am 3. Juni wurde UK bereits von der Erhöhung des Zusatzzollsatzes von 25 % auf 50 % ausgenommen. Momentan wird ein Kontingent für Erzeugnisse aus Stahl und Aluminium mit Ursprung im Vereinigten Königreich verhandelt. Höhe und Zeitpunkt des Inkrafttretens stehen allerdings noch nicht fest. -
Luft- und Raumfahrt: Waren, die unter das WTO-Übereinkommen über den Handel mit Zivilflugzeugen fallen und ihren Ursprung im Vereinigten Königreich haben, sind von den Zusatzzöllen ausgenommen.
>> Zur Liste der ausgenommen Waren inklusive Zolltarifnummern - Pharmazie: Verhandlungen über eine Vorzugsbehandlung britischer pharmazeutischer Erzeugnisse sind im Gange.
Export aus den USA nach UK: Ethanol, Rindfleisch
Das Vereinigte Königreich bereitet ein zollfreies Kontingent für US-Ethanol von 1,4 Mrd. Litern pro Jahr vor und eines für Rindfleisch in Höhe von 13.000 Tonnen. In einem zwischen USA und Kanada geteilten Rindfleischkontingent gibt es eine Verschiebung zu Gunsten der USA. Andersherum wollen die USA 13.000 Tonnen eines Rindfleischkontingents für „Other Countries“ dem Vereinigten Königreich widmen.
Zudem arbeiten beide Parteien daran, Zölle für ausgewählte weitere Waren mit Ursprung im jeweils anderen Land zu reduzieren und an der Verringerung nichttarifärer Handelshemmnisse.
Quellen und weiterführende Informationen:
- Über den Economic Prosperity Deal (EPD) auf gov.uk
- Executive order des Weissen Hauses
- GTAI zum Abkommen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich
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