Überarbeitetes Handelsabkommen zwischen Ukraine und EU in Kraft
Seit 29. Oktober 2025 ist das verbesserte Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine in Kraft. Bereits seit 2014 wurde die überwiegende Mehrheit der Zölle abgeschafft, nach Kriegsbeginn im Jahr 2022 wurden weitere Liberalisierungen ermöglicht, verlängert und nun in das bestehende Abkommen integriert. Dank Schutzklausel wird es allen Partnern gerecht.
In der Pressemeldung der EU vom 29. Oktober wird die Überarbeitung der vertieften und umfassenden Freihandelszone (Deep and Comprehensive Free Trade Area, DCFTA) der EU mit Georgien, Moldau und der Ukraine beleuchtet. Der verbesserte, verlässlichen Rahmen für langfristige wirtschaftliche Sicherheit und stabile Handelsbeziehungen basiert auf den Säulen gleicher Wettbewerbsbedingungen, soliden Schutzmechanismen und verbesserten Handelsströmen.
Im Fokus: Landwirtschaft
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte die EU der Ukraine über das bestehende Abkommen hinaus Zollvorteile insbesondere für Agrarprodukte gewährt. Diese waren allerdings zunehmend in die Kritik geraten. Daher wurden im vergangenen Jahr Obergrenzen für Produkte wie Geflügel, Eier, Zucker, Mais, Honig und Hafer eingeführt. Als diese im Juni 2025 ausliefen, galten wieder die für die Ukraine ungünstigeren Einfuhrquoten aus der Zeit vor dem russischen Angriffskrieg. Mit der verbesserten Freihandelszone haben sich beide Seiten nun auf Kontingentsmengen geeinigt, die beiden gerecht werden.
Die drei Säulen im Überblick
- Stärkere Handelsströme: Für sensible Erzeugnisse vor allem im Bereich der Landwirtschaft (siehe oben) werden bestehende Zollkontingente teilweise nur geringfügig erhöht und auch künftig sorgfältig justiert. Bei bestimmten, nicht sensiblen Erzeugnissen hingegen wurde eine vollständige Liberalisierung beschlossen.
- Eine solide Schutzklausel: Mit diesem Schutzmechanismus, der von der Ukraine oder auf der Ebene eines oder mehrerer Mitgliedstaaten aktiviert werden kann, wird eventuell entstehenden Nachteilen entgegengewirkt.
- Angleichung der Produktionsstandards: Mit dem verbesserten Abkommen verpflichtet sich die Ukraine zudem, Schritt für Schritt EU-Standards etwa beim Tierschutz und Pestizideinsatz zu übernehmen.
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