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Ägypten führt Registrierungspflicht für Importe ab 1. April 2021 ein

Kerstin Ullrich
Laut der Website “Nafeza” soll eine Vorabregistrierung in einem nationalen “Single Window für Foreign Trade” (Nafeza) stattfinden. Alle Angaben zu der verschifften Ware müssen 48 Stunden vor der Ankunft in Ägypten vorliegen, um eine Risikobewertung durch die Behörden zu ermöglichen. Dadurch soll zum einen eine schnellere Freigabe der Waren erreicht werden und die Abwicklung kostengünstiger gestaltet werden. Alle Daten und Dokumente liegen dann den Kontrollbehörden in digitaler Form vor.

Ägyptische Importeure sind daher angehalten Ihre Geschäftspartner, die Rechnungen oder Frachtbriefe ausstellen, rechtzeitig wie folgt zu informieren: Diese müssen sich zunächst bei der Plattform “Nafeza” registrieren und anschließend die relevanten Versanddokumente über den zertifizierten Dienstleister “CargoX” hochladen. Bei den entstehenden Kosten für den Upload der Dokumente können entweder der Versender der Dokumente oder der Empfänger zahlungspflichtig werden. 

Eine Advanced Cargo Information Declaration Nummer (ACID) wird dann von “Nafeza” vergeben und soll per E-Mail an den Importeur und Exporteur versandt werden. Die Angabe der ACID-Nummer dient der Identifizierung des Vorgangs und soll auf allen relevanten Handelspapieren angegeben werden.

Laut einer IHK-Meldung kann eine fehlende AICD-Nummer auf den Frachtpapieren dazu führen, dass die Waren nicht verzollt werden können und eine Zurückweisung im Hafen droht.  Ab Juli 2021 sollen alle Importe nach Ägypten über das System abgedeckt sein.  
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Kommentare

11 Kommentare

Datum Stimmen
  • Community-Mitglied 1
    Soll das auch für Luftfracht und Kurierdienste gelten, oder nur für Seefracht?
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  • Kerstin Ullrich
    Hallo Herr Wiemann,

    die Pilotierungsphase ab dem 1. April 2021 ist nur für Seehäfen vorgesehen. Die IHK Köln meldet dazu:

    "Die probeweise Einführung (Pilotphase) des Advanced Cargo Information Systems für eingehende Sendungen in die ägyptischen Seehäfen beginnt am 1. April 2021, die verbindliche Einführung ist derzeit für den 1. Juli 2021 vorgesehen."

    Ab Juli 2021 sind laut der Information weitere Verkehrswege geplant. 

    Viele Grüße
    Kerstin Ullrich,
    AEB Service & Support
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  • Community-Mitglied 2

    Hallo Frau Ullrich,

    können Sie hier weiterhelfen? Ich habe bereits nach verschiedenen Informationsquellen hierzu gesucht, bin allerdings nicht fündig geworden. Leider funktioniert das Kontaktformular auf nefeza.gov.eg nicht, sobald ich die Anfrage absenden möchte, wird eine Fehlermeldung angezeigt.

    In der Beschreibung unter dem Punkt How to prepare for ACI ist der folgende Satz angegeben.

    Obtain the electronic signature pad from competent authorities to access Nafeza

    Die Fragestellungen die sich für uns ergeben:

    - Wird für EU Exporteure ein digitales Signierungsgerät benötigt?
    - Sind hier bestimmte Geräte definiert oder jegliche Unterschriften Pads möglich
    - Woher kann man diese beziehen? Es wird von "from competent authorities" gesprochen.

    Vielen Dank für Ihre Hilfe


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  • Kerstin Ullrich
    Hallo Herr Czech,

    genauere Informationen, als auf den IHK-Seiten oder der Website zu "Nafeza", liegen mir nicht vor. Der Prozess, um die ACID Nummer zu generieren wird zunächst als Aufgabe des Importeurs dargestellt. 

    Vielleicht ist es eine Option die Deutsch-Arabische Außenhandelskammer zu fragen. Hier gab es Anfang März ein Webinar für Interessierte und es wird eine Kontaktperson angegeben. Alternativ lassen sich vielleicht auch Informationen durch Ihren Geschäftspartner einholen?

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und
    Viele Grüße
    Kerstin Ullrich,
    AEB Service & Support
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  • Michael Guelich
    Guten Tag, ich finde es erschreckend, wie wir das akzeptieren. Auch unsere IHK läuft dagegen nicht Sturm. Ich möchte vom Grundsatz her das eigentliche Ansinnen auch gar nicht verteufeln. Aber überlegen Sie sich einmal was es bedeutet, wenn wir für mehrere Länder (Ägypten bleibt da ja bestimmt nicht alleine) uns auf einer Plattform registrieren müssen und Dokumente hochladen. Dann bekommt man eine Nummer, die auf diese Dokumente drauf müssen, d.h. sie müssen geändert werden. Dann haben wir irgendwann Zugangsdaten für 10 Länder und unser Export-Mitarbeiter wechselt, so dass man seinen Zugang wieder sperren muss (in allen Ländern). Wer verwaltet das kostenlos? Wie läuft das, wenn wir Dokumente hochladen, dann aber zahlungspflichtig werden, weil der Kunde meint, das sei unsere Aufgabe? Ist es nicht Sinn einer elektronischen Datenverarbeitung, dass Prozesse vereinfacht werden?

    Die mächtigen Staaten von Amerika geben sich mit den 10+2 Daten zufrieden. Das System läuft. Warum sowas noch verkomplizieren? Und wie soll ich bei der Luftfracht oder gar beim Kurierdienst 48h vorher Dokumente hochladen?

    Zudem gibt es noch das Problem, dass Hacker oder Internet-Störenfriede das ausnutzen werden und Email fälschen, die darauf hinweisen, dass in unseren Dokumenten ein Fehler entdeckt wurde und uns auf eine Fake-Webseite führen, wo wir dann unsere Zugangsdaten eingeben... Klar, das haben dann natürlich unsere Leute "versaubeutelt" (ich hoffe, dass man das auch noch nördlich der Main-Linie versteht :-)

    Wenn das System "Ägypten" Schule macht, dann kommt einige, zusätzliche administrative Arbeit auf uns zu, für welche erst wieder Prozesse erfunden werden müssen. Läuft da kein DIHK Sturm dagegen? Oder bekomme ich es nur nicht mit? Oder liege ich total falsch mit meiner Befürchtung?
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  • Community-Mitglied 2
    Hallo Herr Gülich,

    ich denke nicht, dass die IHK darauf einen großen Einfluss haben würde, frei nach dem Motto "Friss oder Stirb".Ägypten stellt das komplette System auf eine digitale Blockchain Lösung um, um den Prozess zu beschleunigen. Dieser Schritt wird in Zukunft sicher bei weiteren Ländern gegangen. Die Hoffnung bleibt nur, dass es ggf. ein einheitliches System (Frontend, Blockchain) geben wird und nicht jedes Land ein eigenes Portal nutzt. 

    Hacker sind leider immer mehr ein Dorn im Auge, hier kann man nur mit Security Awareness in der eigenen Firma gegensteuern. Erhaltene E-Mails sollten immer auf korrekte Absenderadresse (Nicht nur korrekter Name) überprüft werden. Zusätzlich sollte man die Links aus Mails nicht anklicken sondern lieber die Webseite händisch öffnen und sich dort legitimieren.

    Die Digitalisierung schreitet in großen Schritten voran, sich darüber aufzuregen ist vergebene Mühe. Wichtig ist sich frühzeitig mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen und Prozesse zu definieren. Hoffentlich ist das Ergebnis eine schnellere und sichere Abwicklung.
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  • Kerstin Ullrich
    Hallo zusammen,

    die Deutsch-Arabische Industrie und Handelskammer hat mittlerweile eine Website mit FAQ zur Verfügung gestellt und bietet einen direkten Kontakt an:

    Vielleicht hilft Ihnen das bei der einen oder anderen Überlegung weiter.

    Viele Grüße
    Kerstin Ullrich,
    AEB Service & Support
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  • Community-Mitglied 3
    Hallo Frau Ullrich,
    zu diesem Thema eine Frage:
    Ohne vorab einen "Kredit zu kaufen" wird der Exporteur nicht verifiziert. Ist das korrekt ?
    Teilnahme am System CargoX also nur gegen cash?
    Danke für Info
    Gruß
    Petra Rietze
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  • Kerstin Ullrich
    Hallo Frau Rietze,

    leider kann ich Ihnen dazu fachlich keine Auskunft geben. 

    Haben Sie Ihre Frage bereits bei der Kontaktperson der Deutsch-Arabischen Industrie- und Handelskammer gestellt? Ihre Frage wird dort in den veröffentlichten FAQ aufgegriffen.

    Auf der Website finden Sie eine Telefonnummer und eine Mailadresse, an die Sie sich mit Fragen zum Advanced Cargo Information System wenden können. 

    Viele Grüße
    Kerstin Ullrich,
    AEB Service & Support
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  • Michael Guelich
    Sehr geehrter Herr Czech,

    aus aktuellem Anlass nehme ich das Thema wieder auf:

    Grundsätzlich rege ich mich nicht über die Digitalisierung an sich auf - im Gegenteil, ich bin ein großer Fan. Was mich aufregt, ist dass das Ganze so stümperhaft angegangen wird und wir eben - "friss oder stirb" - einfach alles akzeptieren und meinen man können eh nichts ändern. Dafür gibt es ja gerade auch die Kammern, die bei politischen Entscheidungsträgern im Namen der Wirtschaft Interessen anmelden können. Die so viel verteufelte Lobbyarbeit hat ja durchaus einen Sinn.

    Wie dem auch sei, meine eigentlich und konkrete Frage zu diesem Thema heute ist eine andere (diese Frage muss natürlich nicht zwingend Herr Czech oder AEB beantworten, da ist gerne auch die Community aufgefordert :-)

    Wie funktioniert das Ganze, wenn man EXW bzw. FCA verkauft? Wir erstellen die Exportdokumente nach Egypt und der Kunde holt bei uns mit selbst beauftragter Spedition ab. Sobald die Räder des Abholfahrzeugs rollen, gilt die Sendung gem. Incoterms 2020 als geliefert. Ich weiß ja nicht einmal, ob der Kunde die Ware inzwischen weiterverkauft und zum Beispiel in den Libanon verschifft und das geht mich eigentlich auch gar nichts an. Wie sind bei dem ACI-System die Verantwortlichkeiten bei EXW bzw. FCA geregelt? Weiß das jemand? 

    Ich freue mich auf interessante Rückmeldungen. 

    Viele Grüße und einen sonnigen Spät-Nachmittag!

    Michael Gülich
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  • Kerstin Ullrich
    Hallo Herr Gülich,

    da der Artikel vom März 2021 ist, erreicht Ihre Frage nur noch wenige Leser. 

    Damit Sie von dem Wissen der Mitglieder profitieren können, sind Sie so freundlich und stellen die Frage einfach direkt im Forum? CargoX ist immer noch ein Thema bei vielen Unternehmen.

    Vielen Dank und Ihnen einen guten Wochenstart.

    Viele Grüße
    Kerstin Ullrich,
    AEB Service & Support
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