USA und EU setzen Zölle im Airbus-Boeing-Streit außer Kraft
In einer gemeinsamen Presseerklärung am 5. März haben beide Seiten verkündet, dass die nächsten vier Monate ohne Strafzölle genutzt werden sollen, um Kompromisse bei der Förderung der zivilen Luftfahrt zu finden. Der durch die Coronakrise angeschlagenen Wirtschaft kommt das zugute. “Removing these tariffs is a win-win for both sides, at a time when the pandemic is hurting our workers and our economies”, schätzt Handelskommissar Valdis Dombrovskis die Lage ein. Bereits seit dem 11. März 2021 wurden alle Strafzölle auf US-Waren in Höhe von 4 Milliarden mit der Durchführungsverordnung (EU) 2021/ 425 aufgehoben. Dies gilt für alle von Strafzöllen betroffenen Waren – befristet bis zum 11. Juli 2021.
Im US-amerikanischen Federal Register ist der zugehörige Gesetzestext am 16. März 2021 erschienen. Dort wird festgelegt, dass ab dem 11. März auch auf EU-Waren keine Strafzölle in Höhe von 7,5 Milliarden mehr erhoben werden. Unternehmen können dies in der Datenbank Access2Markets für die betroffenen Warennummern recherchieren.
Stahl- und Aluminiumwaren weiterhin mit erhöhten Abgaben
Seit 2018 sind auf Stahl und Aluminiumimporte aus Europa Zusatzzölle verhängt worden, seit Februar 2020 auch auf Stahl- und Aluminiumderivate. Auf Waren aus Aluminium wird ein zusätzlicher Wertzollsatz von 10 % erhoben und auf Stahl 25 %.
Das US-Handelsministerium hatte anschließend weitere Antidumping-Untersuchungen zu Aluminiumimporten unter anderem aus Deutschland angekündigt und in der Folge seit Oktober 2020 vorläufige Antidumpingzölle von 51,18 % festgesetzt. Für ein einzelnes deutsches Unternehmen wurden sogar 352.71 % veranschlagt. Für US-amerikanische Importeure bedeutet dies, dass die Abgaben bis zum Ende der Untersuchung vorab einbehalten werden.
Die International Trade Administration steht nun kurz vor dem Abschluss des Verfahrens und hat die Höhe korrigiert auf 242,8 % für ein deutsches Unternehmen bzw. 47,8 % für alle anderen. Eine endgültige Entscheidung dazu wird zum 22. April 2021 erwartet.
Aktuelle Tarifinformationen einsehen
Sobald die Aussetzung der Strafzölle auf US-amerikanischer Seite im Federal Register veröffentlicht wird, werden die aktuellen US-Zollsätze auch in der Datenbank der EU Access2Markets zur Verfügung gestellt. Geben Sie zur Recherche direkt auf der Startseite die sechsstellige Warennummer mit dem Ursprungsland Deutschland und dem Bestimmungsland Vereinigte Staaten ein.
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