Klimapolitik als Standortfrage: Klimaschutzatlas von DIHK und GTAI veröffentlicht

GTAI und DIHK haben politische Strategien analysiert und im April/Mai 2022 insgesamt 2.860 im Ausland aktive deutsche Unternehmen in 56 Ländern befragt. Die Umfrageergebnisse sowie der Klimaschutzatlas sind nun öffentlich zugänglich – mit lohnenden Einblicken. 

Wie gehen Wirtschaftsstandorte mit dem Thema Klimaschutz um?   

Welche Ziele setzen sich Regierungen? Welche Anreize für mehr Klimaschutz gibt es? Und wie können deutsche Unternehmen davon profitieren? Mit diesen Leitfragen führt GTAI den Klimaschutzatlas ein. Eine Länderauswahl ermöglicht es, die wichtigsten Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und die Geschäftschancen in den Bereichen Energie, Verkehr, Industrie und Gebäude auf einen Blick präsentiert zu bekommen. Die Quintessenz aus der Befragung.  

Klimaschutz: Länder im Fokus 

Im vergangenen Jahr hat die Europäische Union die historische Entscheidung getroffen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Schon bis zum Jahr 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent sinken.  Wer solche Entscheidungen und Vorhaben, oder statistischen Zahlen sehen und vergleichen will, kann die geographische Darstellung nutzen.  

In der Sparte CO₂-Intensität kann nachgeschlagen werden, wie hoch diese im ausgewählten Land ist und in welcher Relation sie zum weltweiten Mittelwert liegt – dieser wurde im Jahr 2020 bei 0,25 kg CO₂ pro BIP-Einheit ermittelt. Die Sparte CO₂-Emission zeigt auf, wieviel Prozent der weltweiten Emission auf das ausgewählte Land zurückgehen und wie sich die Emissionen im Land entwickelt haben. Besonders interessant ist der Energiemix eines Landes in Terrajoule, bei dem vor allem die Entwicklung der Erneuerbare Energien verfolgt wird. In der Sparte Klimaziele kann schließlich leicht nachvollzogen werden, welche Länder ein Net-Zero oder ein anderes Emissionsziel ausgegeben haben.  

Zuversicht bei erneuerbaren Energien  

In den Ergebnissen der AHK-Umfrage lässt sich sehen, dass sowohl in Skandinavien als auch in Südamerika Zuversicht herrscht, dass die jeweiligen Länder zukunftsträchtige Klimaschutzmaßnahmen ergreifen. In Deutschland ist die Debatte weit vorangeschritten – die Praxis hingegen hat noch nicht aufgeschlossen, so die Meinung der Unternehmen. In beinahe allen Ländern sehen die befragten Unternehmen besonders hohe Chancen für Geschäftsmöglichkeiten im Ausbau der erneuerbaren Energien. 

Einig im Ziel: Dranbleiben 

Klimaschutz nimmt weltweit einen ähnlich hohen Stellenwert wie in Deutschland ein. Konsequenz ist jetzt gefragt. Erkannt wurde bereits, dass alle am gleichen Strang ziehen müssen. Daraus resultiert auch der Vorschlag beim im Juni in Elmau abgehaltenen G7-Gipfel, einen internationalen Klimaclub zu gründen.