Klimaneutralität und Berichtspflicht: AEB teilt Lessons Learned

Die EU-Kommission hat vorgelegt: Die CSR-Berichtspflicht wird in Zukunft die aktuelle Non-Financial Reporting Directive ersetzen. Betroffene Unternehmen müssen dann erstmals ab 2024 ausführliche Informationen zu Nachhaltigkeitszielen bereitstellen. Christian Bylda-Hermens, der Nachhaltigkeitsthemen bei AEB vorantreibt, hat in den letzten Monaten viel dazu gelernt, was die Erhebung des eigenen CO2-Abdrucks und die resultierenden Maßnahmen betrifft. Hier gibt er Tipps für Projekte im Unternehmen. 

Im Juni 2022 haben sich der Rat und das Europäische Parlament auf eine Berichterstattung von Nachhaltigkeitszielen und Kennzahlen geeinigt – voraussichtlich ab 2024 werden erste Unternehmen berichtspflichtig. Damit sind dann auch Lieferanten und Zulieferer betroffen, die Nachhaltigkeitsinformationen an diese Kunden weitergeben müssen. Auch AEB hat sich auf den Weg gemacht und ab 2019 die eigenen Treibhausgasemissionen erhoben. Für die Jahre 2020, 2021 und 2022 wurden nicht-vermeidbare Emissionen kompensiert – formal ist AEB also bereits klimaneutral. Gleichzeitig gilt das Prinzip: Reduzieren vor Kompensieren. Und das soll jedes Jahr besser werden. 

Christian Bylda-Hermens, der bei AEB das Projekt zur Klimaneutralität begleitet, stellt fest: „Wenn man sich in das Thema reindrillt, werden die Sachen deutlich komplexer. Da ist es gut den Zeitaufwand rechtzeitig realistisch einzuschätzen und sich im Projekt nicht alleine auf den Weg zu machen.”  

Seine Lessons learned: 

• Für die statistische Ermittlung des CO2-Footprints den richtigen Scope auswählen: Der Einstieg ist bereits mit der Ermittlung von Wärme- und Kraftstoff/Stromverbrauch möglich (Scope 1 und 2). AEB hat sich entschieden die eigene Geschäftstätigkeit (also auch Arbeitswege, Geschäftsreisen, Ernährung usw. vollständig zu betrachten (Scope 3). Entscheiden Sie vorab, welche Kategorien von Emissionen einbezogen werden sollen. 
   
• Nutzen Sie vorhandene Hilfestellungen: Hilfreich sind bei der Ermittlung des CO2-Footprints Tools, die z. B. von IHK kostenlos zur Verfügung gestellt werden oder man nutzt die Beratung und Unterstützung von Dienstleistern.  
   
• Kennen Sie die Besonderheiten Ihres Geschäftsmodells? Produzierende Unternehmen haben andere Schwerpunkte als bspw. Handelsunternehmen. 
   
• Klimaneutralität im Unternehmen kann man nur mit Überzeugung erreichen, nicht durch Verordnungen: AEB hat Anreize geschaffen, um auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, hat früh Homeoffice als Option etabliert oder bietet das Job-Rad als Alternative für den Arbeitsweg an. 
   
• Schon im Projekt möglichst viele Abteilungen einbinden: Je mehr Kolleginnen und Kollegen die Klimaneutralität unterstützen, desto nachhaltiger ist Ihr Projekterfolg.  

Die ehrgeizigen Ziele von AEB: Emissionen bis Ende 2023 um 25 % reduzieren. Mehr Anregungen und Tipps für die Umsetzung lesen Sie auch im AEB-Magazin.