Zoll 2030: Neustrukturierung des deutschen Zolls startet
Mit der Ablösung der Bundesfinanzdirektionen im Jahr 2016 wurde die Zollverwaltung neu aufgestellt und die Generalzolldirektion mit den derzeit elf einzelnen Direktionen geschaffen. Jetzt stehen die nächsten Änderungen an. Im November 2024 hat das Bundesfinanzministerium eine Umstrukturierung in Aussicht gestellt. Das Projekt soll noch in diesem Jahr gestartet werden.
In einer Pressmitteilung am 30. Oktober 2024 hat das Bundesfinanzministerium die Strategie “Zoll 2030” verkündet. Dazu gehört auch, dass die Leitung der Generalzolldirektion ausgewechselt und bereits an Dr. Armin Rolfink übertragen wurde.
Bislang sind viele Aufgaben unter dem Dach der Generalzolldirektion gesammelt worden und kontinuierlich wurden neue hinzugefügt. Neben der Verwaltung von KFZ-Steuern seit 2014 und dem Aufbau einer Financial Intelligence Unit (FIU) im Jahr 2021, wurden seit letztem Jahr beispielsweise bewaffnete Zollbeamte auch für die Bewachung des Bundesfinanzministeriums abgestellt.
Die vorgestellte Neustrukturierung konzentriert nun die beiden Hauptverantwortungsbereiche: Administrative Aufgaben als Finanzverwaltung im Bereich „Wirtschaft und Einnahmen“ sowie Aufgaben rund um „Sicherheit und Vollzug“. Unter diesen beiden Schlagworten lassen sich die Aufgaben einzelner Direktionen des Zolls bündeln.
Die Bestrebung, hier möglichst im nächsten Jahr erste Ergebnisse vorzuweisen und die Neustrukturierung bis 2026 umzusetzen, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Laut Plan der EU-Zollreform sollen Zollprozesse kontinuierlich digitalisiert werden. Mit einem umfassenden EU Customs Data Hub wird ein Austausch von Daten in Echtzeit anstrebt, so dass alle angeschlossenen Zoll- und Kontrollbehörden der 27 Mitgliedstaaten Zugriff auf die zentrale Datenbank haben und eine gemeinsame Risikoanalyse vornehmen können.
Mehr zu den Plänen der EU finden Sie in der AEB Community: EU-Kommission stellt konkreten Vorschlag für Zollreform vor.
Den Unternehmen müssten die Maßnahmen zum Bürokratieabbau, zur Konzentration der Zollabfertigungsinfrastruktur und die angestrebten Digitalisierungsfortschritte entgegenkommen.
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