China: Ausfuhrkontrolle ausgeweitet auf seltene Erden
China setzt unterschiedliche Exportkontroll-Instrumente ein. Dazu gehören bislang unter anderem Ausfuhrkontrollen für bestimmte kritische Mineralien. Diese dürfen nur nach Beantragung einer Lizenz exportiert werden. Der betroffene Warenkreis wurde Anfang April 2025 um seltene Erden erweitert.

Zur Bedeutung von seltenen Erden
Seltene Erden werden in unterschiedlichen Industriesektoren zum Beispiel für Hightech-Produkte benötigt. Da China häufig die Hauptquelle für diese Rohstoffe in den weltweiten Lieferketten ist, kommt den Exportbestimmungen eine besondere Bedeutung zu. Dies gilt vor allem für Rohstoffe, die für Dauermagnete in Elektromotoren benötigt werden. Das Statistische Bundesamt lieferte dazu in seiner Pressemitteilung vom 23. April 2025 detaillierte Zahlen für Deutschland und Europa.
Die neuen Genehmigungspflichten der VR China
Am 4. April 2025 hat das chinesische Ministerium für Handel und der allgemeinen Zollverwaltung (MOFCOM) seltene Erden sowie deren Verbindungen unter Genehmigungspflicht gestellt. Neu gehören dazu unter anderem Samarium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Lutetium, Scandium und Yttrium. Damit sind sieben von insgesamt siebzehn seltenen Erden betroffen.
Ausführer in China müssen bei Exportvorhaben eine Reihe an Informationen für die Genehmigung vorlegen, unter anderem den zugehörigen Ausfuhrvertrag und den europäischen Einführer bzw. Endverwender. Die Website „Germany Trade and Invest“ weist in dem Artikel Update - China reagiert auf US-Zölle mit Gegenmaßnahmen außerdem darauf hin, dass für seltene Erden, die als Dual-Use-Güter geführt werden, sich das Antragsverfahren nach den Bestimmungen der chinesischen Dual-Use-Verordnung richtet. In den Vorjahren sank durch die Bearbeitungszeit der Genehmigungen die Exportmenge für die betroffenen Rohstoffe kurzfristig auf null. Dies ist nun auch für seltene Erden zu erwarten.
Überblick: Entwicklung der chinesischen Ausfuhrkontrollen
Die neue Genehmigungspflicht setzt die Reihe der chinesischen Exportkontrollmaßnahmen für kritische Mineralien fort:
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Seit 4. Februar 2025 sind bestimmte Verbindungen von Wolfram, Tellur, Bismut (Wismut), Molybdän und Indium Teil der Kontrollmaßnahmen: China: Verschärfte Exportkontrolle für kritische Rohstoffe
- Zuvor wurden im August 2024 diese bereits für Antimon und Antimonverbindungen sowie für Gold-Antimon-Schmelz- und Trenntechnologien, bestimmte Pressen sowie Waren im Zusammenhang mit superharten Materialien eingeführt: China kontrolliert den Export von kritischen Mineralien stärker.
Vorbereitungen in der EU
Bezüglich der Rohstoffversorgung hat die EU mit dem „Critical Raw Material Act“ (CRMA) für bestimmte kritische und strategische Rohstoffe Maßnahmen erarbeitet, die zu einer stärkeren Unabhängigkeit von China führen sollen. Mehr zu den Vorbereitungen der EU lesen Sie im AEB Magazin Critical Raw Material Act: EU-Strategie für kritische Rohstoffe.
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